Aufgelesen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Anmerkungen zu Allem
30.1.03
Travels with Stip. Warum gibt es das Februarkalenderbild schon im Januar? Weil wir heute noch hier und hier und ab morgen da und dort sind. Sofern die Wetterverhältnisse es zulassen...

Aufgelesen von UVS um 11:10
Merken!
. . .
Kalender 2003: Februar Das Februarbild unseres Kalenders mit historischen Bildern aus Norden und der ostfriesischen Umgebung zeigt die Mole von Norddeich während einer Sturmflut.
Der komplette Kalender liegt
hier, und einen Text zum Bild gibt es auch wieder.
Sturmflut in Norddeich
Kalender 2003 – Februar. Ein Kalender von UVS

Aufgelesen von UVS um 10:57
Merken!
. . .
28.1.03
Außenansicht. Gerne lese ich, was andere über Dresden schreiben – so eine Außenansicht ist ja manchmal ganz erfrischend, um eigene Erlebnisse gedanklich neu einzutakten. Manchmal muss ich mich aber auch aufregen: Da schreibt Vinum über "Weinflorenz für Genießer" (leider nur in der totes-Holz-Ausgabe, dort S. 80-82) – und schafft es, ohne Sachsens besten Winzer auszukommen. Das ist für ein Fachmagazin schon beachtlich und lässt aufmerken: Ob da noch mehr Merkwürdigkeiten zu finden sind?
Ja, sind es, man muss gar nicht suchen. Konsequenterweise fehlt auch Dresdens bestes Restaurant, dafür findet sich die eine oder andere Emfpfehlung, über die man trefflich diskutieren könnte. Ganz schlimm wird's, wenn sich der Autor mit der Sommelière eines im Beitrag gelobten Betriebs auf Spazierfahrt begibt. Wie bemerkte unser Freund Tucholsky ganz richtig: Injeladen, nich uffgefordert...

Aufgelesen von UVS um 20:13
Merken!
. . .
Verheerend. Uwe-Karsten Heye, 62, ist lange Gerhard Schröders Mann für die Presse gewesen. Nun plaudert er in der Süddeutschen Zeitung mit Ingo Fischer einen lesenswerten Beitrag lang, und wir erfahren: "Der Trend geht dahin, alles so schnell und so preiswert wie möglich zu produzieren. Darunter leiden Gründlichkeit und Intellektualität. Oft wird das Gegebene unreflektiert übernommen und nur vordergründig berichtet, statt sorgfältig die Hintergründe zu analysieren. Der Online-Journalismus hat diesen Trend verstärkt. Die Verleger glauben offenbar, den fahrlässig herbeigeführten Qualitätsverlust leicht wieder aufholen zu können, indem später wieder mehr Journalisten eingestellt werden. Aber diese Denkweise ist verheerend."

Aufgelesen von UVS um 19:57
Merken!
. . .
27.1.03
Von der Pressepflicht. "Die erste Pflicht der Presse ist nun, alle Grundlagen des bestehenden politischen Zustandes zu unterwühlen." Sagte ein Chefredakteur der Rheinischen Zeitung, allerdings vor einigen Jahren. Woher wir's wissen? Weil Willi Winkler es schreibt, im achten Teil der SZ-Serie "Aufmacher". Es geht um Karl Marx, und es endet (wie eigentlich immer bei WiWi) nett: "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert", formulierte Marx im Frühjahr 1845 als 11. Feuerbachsche These, "es kömmt drauf an, sie zu verändern." Es gibt viel zu tun, wie ein anonymer Philosoph meinte, packen wir’s an.

Aufgelesen von UVS um 08:33
Merken!
. . .
26.1.03
Bild am Sonntag. Der Markt von Pirna war vor 250 Jahren schon dem Herrn Bernado Bellotto, den sie Canaletto nannten, ein Bild wert. Zwischen 1753 und 1755 malte der Mann aus Venedig im königlichen Auftrag insgesamt elf Veduten und mindestens 15 Repliken. Das schmückt Pirna und hebt es rein bildmotivmäßig auf eine Stufe mit Venedig, Rom, Wien, Warschau und Dresden. 
Der Marktplatz zu Pirna sieht heute im Prinzip immer noch so aus wie vor 250 Jahren: mit Rathaus, Marienkirche, dem heute nach dem Maler benannten Canalettohaus und dem Schloss Sonnenstein oben auf dem Elbsandstein.
Canaletto hatte es übrigens einerseits gut: Das Bild entstand im Sommer (kurze Schatten, lockere Kleidung), es gab keine Autos und auch keine störenden Strommasten – und er hatte einen guten Standpunkt erwischt. Eine Digitalkamera mit Weitwinkel hatte er auch nicht, sondern eine Camera Obscura - und mit der konnte er fast so etwas wie ein Panoramabild verzerrungsfrei hinbekommen. Unser Bild entstand aus schlechterer Perspektive, weniger Panorama und bei gefühlten Temperaturen von Sibirien. Aber schön ist es dennoch im Pirna, das sich nach der Flut wieder mächtig bekrabbelt, und im Erdgeschoss des Hauses, in dem Canaletto stand um sein Bild zu malen, ist ein Cafè...
Ach ja: Canaletto hatte es nicht nur gut. Von 13 der 17 Dresden-Veduten sowie von acht der elf Motive aus Pirna schuf er Repliken für den Grafen Brühl. Der war seinerzeit ziemlich mächtig – und zahlte den Künstler nicht aus. Der Versuch Canalettos, die insgesamt 4.200 Taler einzuklagen, blieb erfolglos.
Der Markt von Pirna. Bild: UVS
Der Markt von Pirna. Aufgenommen am 25.1.2003. Bild: UVS

Aufgelesen von UVS um 10:11
Merken!
. . .
25.1.03
Pegelstände bietet dieses Juweliergeschäft in Pirna an, und zwar ausweislich des Schildes "in verschiedenen Ausführungen und Material der Jahrhundertflut. Sprechen Sie mit uns."
Vielleicht sollte mal jemand mit denen reden wo teutsch kann. Und dann jemand wo mit Geschmacklosigkeit nicht ausgestattet ist. Gerne auch in anderer Reihenfolge…

Schild in Pirna Bild: UVS

Juwelier 2003 in Pirna. Aufgenommen am 25.1.2003. Bild: UVS

Aufgelesen von UVS um 19:47
Merken!
. . .
Spaghetti of the Week. Die Spaghetti waren heute Penne, und zwar die, die auch Commissario Brunetti am liebsten isst. Nr. 57. Es gab mal wieder Pilze, aber man kann die Sauce ja auch anders zubereiten. Im Schnellverfahren, weil nix kompliziert dran ist: Zwei Zwiebeln würfeln (klein). Zwei Knoblauchzehen würfeln (sehr klein). 250 g Champignons schneiden (dünne Scheiben). Eine Dose (jaja...) Pizzatomaten, so um die 250 g Masse drin, großformatig öffnen.
Und nun Olivenöl in den Topf, Zwiebeln rein, Knobi dazu, rühren und Tomaten druff. Viel Pfeffer aus der Mühle, Salz nach Gewohnheit rein und einen Hauch Zucker. Köcheln lassen und hin und wieer durchrühren, bis die Penne in reichlich Salzwasser gegart sind.
Servieren mit noch mehr frisch geriebenem Parmesan.

Aufgelesen von UVS um 15:57
Merken!
. . .
Bild. Täglich. Bild am Sonntag (jede Woche hier!) ist ja nichts gegen das tägliche Bild, das Robert im koewi.log bei National Geographic gefunden hat. Mit den Möglichkeiten, sich das Bild als Hintergrund für den Monitor zu gestalten, eine nette Abwechslung im tristen Alltag!

Aufgelesen von UVS um 10:06
Merken!
. . .
23.1.03
Und zum Lunch "Die Achse des Bösen". Wenn es stimmt, dann erklärt sich das Leben mal wieder ganz einfach: Vor dem Lunch, schreibt die Süddeutsche, habe ein kanadischer Redenschreiber des Präsidenten der Vereinigten Staaten (Spezialgebiet: Wirtschaft) Schicksal spielen können in der Weltpolitik. David Frum, so heißt der mittlerweile entlassene Mann, habe da den Auftrag bekomen, für die alljährliche Präsidentenrede zur Lage der Union die Terroranschläge des 11. September mit einem möglichen Angriff auf den Irak zu verbinden. Er tat es - und seitdem gibt es die „Achse des Bösen“, wie Frum im nun erschienenen Buch „The Right Man: The Surprise Presidency of George W. Bush“ (Random House, 25,95 Dollar) schreibt. Was wir davon haben, können wir demnächst erleben.

Aufgelesen von UVS um 18:42
Merken!
. . .
22.1.03
Gut gesagt. "Es ist der Stolz des Unkrauts, dass es überzeugt ist, die einzige echte Blume im Garten zu sein."
Ist ja auch von Norman Mailer (aus seiner Monroe-Biographie, die derzeit auf
MDR Kultur läuft.

Aufgelesen von UVS um 21:03
Merken!
. . .
21.1.03
Umsonst und lesbar. Vor 60 Jahren (am 19. Januar 1943) wurde die Sängerin Janis Joplin in Port Arthur, Texas geboren. Das Geburtstagsgeschenk für ihre Fans findet man an unerwarteter Stelle: Eine exklusiv für MDR Kultur erstellte Online-Ausgabe der 1987 erschienenen Janis Joplin Biographie von Gottfried Blumenstein bietet der Sender ("Kultur ist jeden Tag") zum Download (PDF, 4,3 MB) an. Der zu DDR-Zeiten erstmals veröffentlichte Band ist runderneuert mit Erkenntnissen aus einer USA-Reise, einem Gespräch mit dem Promoter Fritz Rau, der Janis Joplins Deutschland-Konzerte betreute, und der Lektüre von neu erschienenen Büchern.
Vom gleichen Autor erschien übrigens (erstmals 1993) eine Bob-Dylan-Biographie - und ja, auch die gibt's im Netz: "Mister Tambourine Man - Leben und Musik von Bob Dylan" geht auch auf die Dylan-Rezeption in der DDR ein und kommt als PDF kapitelweise in zwei Schüben daher.
Aber Obacht: 9,3 und 8,7 MB brauchen eine gemäßigt schnelle Verbindung...

Aufgelesen von UVS um 21:52
Merken!
. . .
Neues von der CSU (Capitalism Support Unit). "Die Microsoft-Leute haben den Fehler begangen, sehr erfolgreich zu sein, Unmengen von Arbeitsplätzen zu schaffen und absurde Mengen an Gewerbesteuer zu bezahlen. Dies macht sie überall auf der Welt zu Gejagten. Nur in München und Bayern hat man ein Herz für solche Parias. Nun wird Bill Gates seine Schleißheimer Dependance zum Hauptquartier umfunktionieren, im Gegenzug soll eine schlagkräftige politische Schutztruppe für das Unternehmen auf geboten werden, die so genannte Capitalism Support Unit (CSU)."
Diese und andere Köstlichkeiten, wie man sie sonst nur am 1. April zu lesen bekommt, haben sich die lustigen Damen und Herren Schreiber(innen) der Süddeutschen Zeitung ausgedacht und offerieren es in der Liste möglicher Umzugskandidaten nach München.

Aufgelesen von UVS um 20:25
Merken!
. . .
Ist Unwort das Unwort? [updated version] Da gibt es eine Unwort-Jury, bestehend aus vier ständigen und zwei vorübergehenden Mitgliedern. Die vier sind Prof. Dr. Margot Heinemann (Görlitz-Zittau), Prof. Dr. Rudolf Hoberg (Darmstadt), Dr. Nina Janich (Regensburg) und der Sprecher der Jury Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser (Frankfurt a.M.). Die zwei sind so genannte "Vertreter der Sprachpraxis", dieses Mal der Fernsehredakteur Dr. Wolfgang Herles (ZDF, Berlin) und der Generalsekretär des Goethe-Instituts Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard (München).
Also lauter gelehrte Leute.
Diese Herrschaften
küren das Unwort des Jahres, nicht wissend (oder gar wissend missachtend), dass es nur Worte gibt (so wie es nur Kosten gibt - die Un-Variante ist, mit Verlaub, ein Unwort). Dieses Jahr entschieden sie sich für die "Ich-AG", weil sie das nicht als netten treffend umschriebenen Begriff mit einem Zwinkern im Auge verstanden haben, sondern professoral bierernst behaupten, eine einzelne Person könne keine AG sein.
Leider wird diese Jury von den Medien sehr ernst genommen - morgen steht's in allen Zeitungen, heute schon im Spiegel. Leider dort auch mit sprachlichen Schludrigkeiten: Die Jury, lesen wir, bestünde "aus sechs Mitgliedern, darunter …" – und dann werden alle sechs genannt. Naja.
Mein Lieblingssender hatte übrigens eine Hörerumfrage gestartet. Dort siegte "Die Achse des Bösen", die auch der "unabhängigen Unwort-Jury" am meisten genannt wurde. Doch das fanden die Mitglieder nicht so gut. Vielleicht, weil die damit der Regierung keins von hinten durch die Brust ins Auge hätten auswischen können (ach ja: Jurysprecher Schlosser ist aktiver Rechtschreibreformgegner, also offensichtlich gerne dagegen...)
PS: Es gibt natürlich auch das Wort des Jahres. Dazu habe ich mich bereits am 30. Dezember 2002 ausgelassen...

Aufgelesen von UVS um 20:20
Merken!
. . .
20.1.03
Der Nachwelt abhanden gekommen. In der SZ-Serie "Aufmacher" schreibt Ijoma Mangold heute über Friedrich Sieburg. Sieburg? Wer is denn ditte? Ein Vergessener: "Dafür, dass er einst als übermächtiger Kritikerfürst gefürchtet war, ist Friedrich Sieburg der Nachwelt ziemlich abhanden gekommen. Von dem Bestsellerautor historischer Monographien ist heute im Handel kein Buch mehr erhältlich. Die – wie der Schriftsteller Alfred Andersch kraftmeierte – „größte und stinkendste Kanalratte in dem, was sich heute , deutsche Literatur‘ nennt“, ist dem kulturellen Gedächtnis entschwunden. ... Als Literaturkritiker im Nachkriegsdeutschland war Sieburg die große Gegenfigur zur Gruppe 47."
Und wer die Folgen 1 bis 6 der Aufmacher-Serie lesen will: Am Ende des Beitrags steht eine Linkliste!

Aufgelesen von UVS um 19:52
Merken!
. . .
19.1.03
Bild am Sonntag. Ein beliebtes Ausflugsziel der Dresdner ist die Dresdner Heide. Das rund 50 Quadratkilometer große Waldgebiet liegt im Norden der Stadt und nimmt immerhin etwas mehr als ein Fünftel der gesamten Stadtfläche ein! Ein Großteil des "neuen" Dresdens (aus der Sicht von vor einigen Jahrhunderten) gehörte früher zur Heide: Die Antonius-Kapelle lag 1476 noch mitten im Wald – unweit des heutigen Neustädter Bahnhofes! Erst im 19. Jahrhundert wurde der Heller abgeholzt, der Albertstadt fielen ab 1873 Bäume zum Opfer. Auch das Gebiet der Äußeren Neustadt, einst als “auf dem Sande” bezeichnet, war noch bis 1835 weitgehend unbebaut und wurde zur Dresdner Heide gezählt.
Ein sehr schöner Bericht über die "Hayde" stand am 10. April 1879 im Radeberger Tageblatt "Das Echo":
"Die Dresdner Heide, deren Aussehen sich in neuerer Zeit mannigfach gerade für den Dresdner geändert hat (man denke nur an Casernopolis) ist von Osten nach West fast vier Stunden, von Nord nach Süd volle drei Stunden lang. ... Ein Verirren in der Heide ist am Tage nicht gut denkbar für Leute, die sich nur einmal das regelmäßige Netz der neuen Waldwege angesehen haben. Denn während die alten Waldwege vom Mittelpunkt des großen Saugartens vor der Hofewiese bei Langebrück ausliefen und sich in allerlei Richtungen, jedes Beschwernis meidend, wie Schlangen durch die Heide wanden, so ist das neue Netz streng mathematisch angelegt."
Alter Baum in der Dresdner Heide. Bild: UVS
Alter Baum in der Dresdner Heide. Aufgenommen am 19.1.2003. Bild: UVS

Aufgelesen von UVS um 17:36
Merken!
. . .
16.1.03
Sage mir wo du wohnst... und ich sage dir, wer neben dir auch im Netz ist. Das ist, in wenigen drögen Worten, die Idee hinter GeoURL ICBM. Geo URL zeigt nämlich alle (ebenfalls mitmachenden) Websites an, die rund um die eigene beheimatet sind – und das ist wörtlich zu verstehen, denn das gute alte Wort homepage bekommt einen ganz neuen, nahezu ursprünglichen Sinn.
Und das geht so: Ich gebe auf meiner eigenen Seite Breiten- und Längenangabe des Ortes ein, an dem ich wohne (oder über den ich schreibe). Wie das geht, beschreibt Martin Röll ausführlich – er empfiehlt Maporama, um die entsprechenden geographischen Koordinaten heraus zu bekommen. Gute Empfehlung: Die Seite Visit Dresden beispielsweise zeigt mit den Koordinaten 51.0541 , 13.7362 auf den Zwinger – für eine Stadtführerin in Dresden eben die zentrale Stelle. Und deswegen ist sie, wie ein Klick in den Geo-URL-Button oben auf dieser Seite zeigt, auf diese Weise meilenweit vom Aufleser entfernt ;-)
Was uns das bringt? Erst mal nur Spaß – aber wenn man den euphorischen Ausführungen des oben verlinkten Herrn Röll glaubt, in eine "spannende" Entwicklung. Wir werden es erleben...

Aufgelesen von UVS um 22:27
Merken!
. . .
14.1.03
An-ständig. Nun weiß ich, was da gefehlt hat: Harald Schmidt ist wieder da. Mampfend (Schwarzwälder Kirsch von C&W, die haben es verdient) sinniert er über Napoleon, den Kanzler, den Pessimismus, den Bundespräsidenten, den Optimismus – und lässt eine Gegendarstellung verlesen. Welcome back!

Aufgelesen von UVS um 23:44
Merken!
. . .
13.1.03
Geburtstage zu früh - zu spät. Der Spiegel kommt heute, wo Focus sein Zehnjähriges gut eine Woche zu früh zelebriert, mit einem Glückwunsch in eigener Sache gezielt zu spät: Auf Seite neun gratuliert sich, ganzseitig, der Spiegel in der Süddeutschen: "Die Nr. 1. Der Spiegel hat Geburtstag. Vor 56 Jahren - am 4. Januar 1947 - erschien die legendäre Nummer 1." Weiter hinten, auf der linken Seite 20 mit einer Viertelseite etwas bescheidener: Focus.
Ach ja. Die letzte Zeile der Spiegel-Anzeige: "Geblieben ist die Nummer 1: Die Position als das deutsche Nachrichten-Magazin." Glückwunsch!

Aufgelesen von UVS um 16:20
Merken!
. . .
Wichtige Quelle zum Alltagsleben. Manchmal ist es gut, dass es Serien gibt. Die in der Süddeutschen über Aufmacher stellt heute Karl August Böttiger vor. Wie, den kennen Sie nicht? Macht nichts, Hermann Unterstöger (auch einer von denen, wo man sich auf die Lektüre freut) stellt die"wichtige Quelle zum Alltagsleben des klassisch- romantischen Zeitalters" vor: "In Goethes Augen war Böttiger einer „der gründlichsten Schufte, die Gott erschuf“ – ein Hammer, wie er heutzutage immer wieder auch den Boulevardjournalisten auf den Kopf fällt. Mittlerweile neigt man dazu, Böttigers Aufzeichnungen als wichtige Quelle zum Alltagsleben des klassisch- romantischen Zeitalters zu nehmen. Die Kollegen vom Fach Klatsch & Tratsch mögen, wenn sie wollen und auch ansonsten Böttigers Format haben, sich daran aufrichten."

Aufgelesen von UVS um 16:10
Merken!
. . .
12.1.03
Bild am Sonntag. So klein und so nackt – bedeckt nur mit dem Neuschnee der Vorwoche. Im Namen aller Putten in Dresden und anderswo: Es soll warm und Frühling werden! Aber nicht Schmuddelwetter, gell?
Putten am Beyer-Bau der TU Dresden. Bild: UVS
Putten am Beyer-Bau der TU Dresden. Aufgenommen am 9.1.2003. Bild: UVS

Aufgelesen von UVS um 17:10
Merken!
. . .
11.1.03
Der zehnte Geburtstag. Focus wird zehn Jahre alt. Zwar eigentlich erst am 18. Januar – denn da erschien das erste Heft. Doch schon am kommenden Monatg erscheint das Fakten - Fakten - Fakten -Jubiläimsheft. In der Süddeutschen widmet Hans-Jürgen Jakobs schon heute dem "Planeten Markwort" einen Beitrag: "Der Focus-Macher sitzt am Jubiläums-Heft vom kommenden Montag. Es gibt viele Geschichten aus einer Dekade, ein Preisrätsel, einen Wissenstest und eine Foto-Galerie mit allen 320 Mitarbeitern, wobei jene 51, die von Anfang an dabei sind, im Impressum rot gedruckt werden." Doch "im Verlag ist vielen nicht zum Feiern zumute. In guten Zeiten hatte Focus ein Drittel zum Konzerngewinn beigetragen, heute ist es deutlich weniger; das einstige Ruhmesblatt verlor im vergangenen Jahr 19 Prozent der Anzeigenseiten, mehr als der Spiegel (minus 15 Prozent)."

Aufgelesen von UVS um 13:57
Merken!
. . .
Der 90. Geburtstag. Nein, nicht Miss Sophie feiert heute – die wird immer zu Silvester neunzig. Diesmal feiert die Coca-Cola-Flasche. Eine kurze Kulturgeschichte unter dem Motto Brauner Saft in erotisch-griffigem Glas liefert Wolfgang U. Eckart – und wir lernen: "Durch ein Versehen hatte der Produktdesigner, der die Cola- Flasche 1913 orientiert am Vorbild des Coca-Blattes – unverkennbar selbst bei Nacht und sogar zerbrochen, so der Auftrag ? entwerfen sollte, in der Encyclopaedia Britannica einige Seiten zu weit geblättert; und so wurde die Flasche nicht nach dem Coca-Blatt, sondern nach der Cacao-Frucht entworfen. Ein folgenreiches Missgeschick. ... Dass sein griffiges outfit eine unverkennbar phallische Symbolik repräsentiert, war vielleicht nie ein beabsichtigtes, wohl aber immer gern in Kauf genommenes Attribut des Saftbehältnisses. Die jungen victorianisch-modellhaft nachgezeichneten attraktiven Frauen der frühen Cola-Werbung mit Coke-Flaschen in ihren zarten Händen erregen bis heute Männerphantasien. Und das sollen sie auch."

Aufgelesen von UVS um 13:41
Merken!
. . .
Die Gunst der Kunst? "Mit melancholischen Idealisten ist kein Staat zu machen. Deshalb ist es nur konsequent, dass im rot-rot-regierten Berlin der Steueremigrant Friedrich Christian Flick ("Mick") nach langer, vergeblicher Suche quer durch Europa endlich ein Domizil für seine Sammlung zeitgenössischer Kunst gefunden hat. Was von den Lokalgrößen in wohlgesetzten und bedeutsam klingenden Worten als großer Schritt auf dem Weg zu einer Kulturmetropole gefeiert wird, entpuppt sich, von den schmückenden Beiworten gereinigt, als Abweg und Heuchelei. Ein reicher Mann bekommt ein Denkmal gesetzt und darf den Familiennamen reinigen."
Harsche Worte, die
Hans Leyendecker in der SZ findet. Doch er weiß sein Urteil zu begründen ? und schreibt auch nicht zum ersten Mal über das Thema. Ein (für mich neuer, sehr berechtigter) Kritikpunkt: Das Ganze ist erst einmal eine Leihgabe. Dazu Leyendecker: " Wahre Mäzene (wie das Ehepaar Inge und Peter Ludwig) leihen nicht, sondern schenken. Denn ansonsten darf an der Uneigennützigkeit des Gebers gezweifelt werden. Durch die Präsentation im Museum wird der Wert einer Sammlung gesteigert, was für den Verleiher profitabel ist. Solcher Vorverdacht wäre Flick doch sicherlich unangenehm. Auch stört Außenstehende, dass bei den Verhandlungen in Berlin eine mit Mick Flick verbandelte Firma eine Rolle spielte, die in einer Steueroase residiert. Auch wenn das Stil im Hause Flick ist ? es gibt Grenzen des Zumutbaren."
Further reading: Hier und heute.

Aufgelesen von UVS um 13:39
Merken!
. . .
10.1.03
Selten so einen schlechten Film gesehen: "Die große Flut", eine Hochwasser-Dokumentation des NDR von Ralf Kaiser, Hauke Wendler, Alexander von Klitzing, gesehen im dritten Programm.
Schöne Bilder aus dem späten Herbst, frühen Winter von der Elbequelle, ein Mann aus dem Off täuscht mit Grabesstimme Seriösität vor. Aber die Bilder passen nicht zu den Texten, so viel Falsches habe ich selten gehört und gesehen. Bei einer aktuellen Reportage kann man das verzeihen, aber bei einer Dokumentation mit diesem Abstand?
Alles wird an der Elbe festgemacht (weil auch Hamburg mit dem NDR dran liegt?) Da werden die Ereignisse assoziativ dem Elbhochwasser zugeschlagen, die damit nichts, aber auch gar nichts zu tun hatten: Müglitz (Weesenstein), Weißeritz (Freital war zu erkennen und eine der Talsperren) und Mulde (mit Grimma) – hier waren die zerstörten Häuser zu sehen, die reißenden Wassermassen. "9 Meter 40 – Jahrtausendhochwasser der Elbe" der Kommentar dazu. Was für ein Quatsch: Die reißenden Fluten der genannten (und anderer kleiner) Nebenflüsse der Elbe kamen am 12. und 13. August über die ahnungslosen Anwohner, die Elbe stieg absehbar und nicht so reißend: 9,40 Meter hatte sie am 17. August in den Morgenstunden erreicht.
Und dann die Bilder: Für Grimma gab es offensichtlich nicht genug Material: Eine Szene wurde innerhalb drei Minuten dreimal, eine andere in der gleichen Zeit zweimal wiederholt. Ein davon schwimmende Haus kam gleich mehrfach zur Bebilderung allgemeinen Textes vor – so weit ich mich erinnern kann, war das irgendwo elbabwärts (erläutert wurde die Szene nicht) und passte nicht in den Kontext. Hauptsache aufregende Bilder, zum Text muss es ja nicht passen.
Und sogar der Meteorologe, der da mit roter Mütze im Winterwetter an verschiedenen Standorten interviewt wurde, informierte falsch: Nein, das ursprüngliche Bett der Weißeritz führte nicht durch den Hauptbahnhof. Und wann der Fluss umgeleitet wurde, sagt er auch nicht – wer es nicht weiß, musste denken: So um 1990 im Rahmen der Wende (es war aber schon Ende des 19. Jahrhunderts).
Und im Winter schon wieder Hochwasser, die Auen überschwemmt. Ja, meine Lieben: Dafür hat die Elbe (im Gegensatz zum Rhein) ja die Auen: Die sind, auch in einer großen Stadt wie Dresden, als Überschwemmungsgebiet für Hochwasser gedacht. Sogar das Dresdner Terrassenufer ist Teil des Systems: Dass es überflutet ist, gehört deswegen auch zum Jahresablauf. Das ist keine Katastrophe, auch wenn es nun so geschildert wird (in den zwölf Jahren, die ich in Dresden lebe, war das noch nie eine Nachricht wert. Erst jetzt).
Und dann diese Sensationshascherei der besonderen emotionalen Art: "Monate danach sieht er das erste Mal die Bilder der Katastrophe" sagte die Grabesstimme aus dem Off – zu einem in die Landschaft gestellten Monitor. Ob's stimmt?


Aufgelesen von UVS um 21:40
Merken!
. . .
Der Freitags-Tucho. Gestern Nacht (eigentlich war es schon heute) beim Zappen im Dritten eine Sendung aus alten Tagen gesehen: Psst mit Harald Schmidt. Der war jung, trug eine Matte und scheute sich nicht, Robert Lembkes (17.9.1913 –14.1.1989) "Was bin ich" (1955 – 1988) abzukupfern, nur ohne Hund und Schweinderl. Als prominenter Gast kam Jörg Wontorra und outete sich: Sein erster für die Lübecker Nachrichten geschriebene Artikel sei gar nicht von ihm gewesen, sondern von Kurt Tucholsky. "Es gibt keinen Neuschnee" hatte das Stück geheißen, und Wontora hatte lediglich die Überschrift geändert in "Alles schon mal dagewesen" (!). Sein Erstlingswerk wurde gedruckt.

Es gibt keinen Neuschnee

Wenn du aufwärts gehst und dich hochaufatmend umsiehst, was du doch für ein Kerl bist, der solche Höhen erklimmen kann, du, ganz allein -: dann entdeckst du immer Spuren im Schnee. Es ist schon einer vor dir dagewesen.
Glaube an Gott. Verzweifle an ihm. Verwirf alle Philosophie. Laß dir vom Arzt einen Magenkrebs ansagen und wisse: es sind nur noch vier Jahre, und dann ist es aus. Glaub an eine Frau. Verzweifle an ihr. Führe ein Leben mit zwei Frauen. Stürze dich in die Welt. Zieh dich von ihr zurück . . .
Und alle diese Lebensgefühle hat schon einer vor dir gehabt; so hat schon einer geglaubt, gezweifelt, gelacht, geweint und sich nachdenklich in der Nase gebohrt, genau so. Es ist immer schon einer dagewesen.
Das ändert nichts, ich weiß. Du erlebst es ja zum ersten Mal. Für dich ist es Neuschnee, der da liegt. Es ist aber keiner, und diese Entdeckung ist zuerst sehr schmerzlich. In Polen lebte einmal ein armer Jude, derhatte kein Geld, zu studieren, aber die Mathematik brannte ihm im Gehirn. Er las, was er bekommen konnte, die paar spärlichen Bücher, und er studierte und dachte, dachte für sich weiter. Und erfand eines Tages etwas, er entdeckte es, ein ganz neues System, und er fühlte: ich habe etwas gefunden. Und als er seine kleine Stadt verließ und in die Welt hinauskam, da sah er neue Bücher, und das, was er für sich entdeckt hatte, das gab es bereits: es war die Differentialrechnung. Und da starb er. Die Leute sagen: an der Schwindsucht. Aber er ist nicht an der Schwindsucht gestorben.
Am merkwürdigsten ist das in der Einsamkeit. Daß die Leute im Getümmel ihre Standard-Erlebnisse haben, das willst du ja gern glauben. Aber wenn man so allein ist wie du, wenn man so meditiert, so den Tod einkalkuliert, sich so zurückzieht und so versucht, nach vorn zu sehen -: dann, sollte man meinen, wäre man auf Höhen, die noch keines Menschen Fuß je betreten hat. Und immer sind da Spuren, und immer ist einer dagewesen, und immer ist einer noch höher geklettert als du es je gekonnt hast, noch viel höher.
Das darf dich nicht entmutigen. Klettere, steige, steige. Aber es gibt keine Spitze. Und es gibt keinen Neuschnee.

Kaspar Hauser, Die Weltbühne, 07.04.1931, Nr. 14, S. 515 (c) Rowohlt Verlag

Aufgelesen von UVS um 10:22
Merken!
. . .
Susannes scharfe Sauerkrautsuppe. Gestern haben wir gelernt, warum Nasen laufen, wenn man aus der Kälte ins Warme kommt. Und heute werden wir erfahren, dass man zur Erzielung des gleichen Effekts gar nicht in die Eiseskälte heraus muss. Es reicht nämlich, eine schöne heiße Suppe zu essen. Weil wir aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen von der sagenhaften Durchschlagskraft der scharfen Sauerkrautsuppe gehört hatten, probierten wir die Suppe. Natürlich macht sie jeder etwas anders. Ich so:
Die Menge der Zutaten ist, wie so oft seit Einstein, sehr relativ. Es kommt (natürlich) auf die Zahl der Mitesser(innen) und deren Appetit an, aber auch auf deren Geduld und Wiederholungsbereitschaft. Immerhin wusste schon die Witwe Bolte den guten Geschmack von Aufgewärmtem zu schätzen...
Wir nehmen also ein, zwei der größeren und milderen Gemüsezwiebeln. Die müssen geschält und geschnitten werden – weil Winter ist, verzichten wir großzügig auf die sonst üblichen fünf Millimeter Kantenlänge und geben uns mit Gröberem zufrieden. Nun die erste Überraschung: Knoblauch kommt in diese Suppe! Ein Zehchen pro Teller ist nicht übertrieben, es darf auch mehr sein. Wir empfehlen: Knobi nicht durch die Presse drücken, sondern schälen und in dünne Scheiben schneiden. Sehr dünne Scheiben.
Überraschung Nummer zwei: Suppengemüse soll da rein! Geputzt und klein geschnitten, bitteschön.
Wenn das Originalrezept verlangt, das Sauerkraut klein zu schneiden, sollte man das durchaus ernst nehmen. Ich tat es nicht. Habe statt dessen lieber die Dosentomatendose geöffnet!
Nach all diesen Präparationen geht es los im Topf: Olivenöl (für diese Suppe empfehle ich solches aus Kreta!) hinein, erwärmen und dann auf mittlerer Hitze Zwiebeln, Knoblauch, Suppengemüse in dieser Reihenfolge hinzugeben, rühren, andünsten. Sauerkraut (bei uns war es ein Pfund) mit gegebenenfalls vorhandenem Saft hinzufügen und guuuuut rühren. Nach etwa zehn Minuten die Tomaten aus der Dosentomatendose in den Topf schütten und – rühren.
Zur Versuppung dieser Masse empfehlen sich ein bis zwei Gläser Gemüsefonds, die mit gleicher Menge Wasser verdünnt werden. Sollte im Verlauf der Herstellung zufälllig ein Champagner geöffnet worden sein, könnte man den auch hinzufügen (ein Schlückchen natürlich nur). Und sollte der Champagner ein Rieslingsekt oder ein Prosecco sein: Hinein damit, hinein!
Erwähnte ich schon, wie rührend es wäre, die Suppe zu rühren?
Danke für das Rühren.
Nun die Abschmeckwürze: Salz, Pfeffer (ich tät' weißen nehmen, frisch gemahlen), Oregano und Sambal Oelek.
Rühren.
Rühren.
Rühren.
Und nach einem Stündchen servieren – mit einem Klacks Saurer Sahne oder Crème fraîche.
Und wenn jetzt noch jemand sagt, dass das ja wie Soljanka mit ohne Fleisch schmecke – stimmt!
Und wenn jemand, sagen wir mal: Chorizo oder Salami hineinschnippeln möchte, weil ja wegen der Existenzförderung von Landwirten, Schlachtern und Metzgern nicht alle Vegetarier sein können: Auch das geht. Sogar gut. Nur dann ist es wirklich bald 'ne Soljanka...

Aufgelesen von UVS um 09:38
Merken!
. . .
9.1.03
Warum läuft die Nase, wenn ich nach dem Gang durch die - zugegeben: klirrende - Kälte ins Warme komme? Da fragen wir doch mal Herrn Google und bekommen ungefähr 69.400 Antworten. Es wird den Herrn Röll freuen, dass der erste Link mit vernünftiger Antwort auf Luxemburg weist. Wir zitieren:
"WARUM läuft die Nase?
Wenn die Nase läuft, heißt das, dass die Nasenschleimhaut Flüssigkeit produziert, die abgesondert wird. Normalerweise ist das der Fall, wenn man erkältet ist. Dann sind die Schleimhäute gereizt und schwellen an. Die Sekretproduktion der Nase erhöht sich sozusagen aus Notwehr: Der Körper versucht die Viren herauszuspülen, die sich dort eingenistet haben. Auch beim Eintreten aus der Kälte in einen warmen Raum kann die Nase plötzlich tropfen. Die Schleimhäute müssen in der Kälte viel leisten, da sie die eingeatmete Luft vorwärmen und befeuchten. Sie sind dann stark durchblutet und aktiviert und produzieren Schleim; deshalb läuft die Nase."

Aufgelesen von UVS um 20:26
Merken!
. . .
Erkenntnis. 2002 war ein schwieriges Jahr. 1998 auch. 1997 auch. 1973 auch. und 1929 ebenfalls.
Julius Bär, ehrlich seit 1890.
Julius Bär. True to you.

Mehr Text steht nicht in der 1/4seitigen Anzeige in der Süddeutschen von einer
Company, die ich bis dato gar nicht kannte - wohl weil Vermögensverwaltung und Anlageberatung nicht akut anfallen. Und Aufträge für Anzeigengestaltung offensichtlich auch nicht. Sie haben ja schon eine(n), die (der) es kann...

Aufgelesen von UVS um 20:18
Merken!
. . .
Wo bitte geht's zur Stadt? Den abenteuerlichen Weg vom Dresdner Hauptbahnhof zur Stadt schildert Tilo Harder in der Sächsischen Zeitung und erlebt sibirische Verhältnisse in Elbflorenz: "Am Ende des Bahnsteiges wartet in einem Holzverschlag ein frierender Mann darauf, dass ihm jemand ein Paar von seinen feilgebotenen Wollsocken abkauft. Gegenüber im Container gibt es Zeitungen und Bücher. Links der Durchgang ist mit Brettern vernagelt. Gleich neben dem Sockenstand ein Imbisswagen: Krimskoje, Wodka und Matrjoschkas stehen in der Auslage. Die Pelmeni dampfen auf der Pappe. Sie müssen schnell gegessen werden, sonst sind sie kalt. Weiter hinten werden Fahrkarten in einem weiteren Container verkauft. Ein Schild verbietet das Aufwärmen und verweist auf den Wartesaal in der Kuppelhalle."
Keine gute Werbung für die Stadt - und Besserung ist nicht abzusehen: Am Wiener Platz vor dem Bahnhof wird und wird und wird weiter gebuddelt, weil die Stadt nicht aus dem Quark kommt. "Wo ist Elbflorenz?" fragt sich der Autor - "Liegt der Eindruck, hier sei Nowosibirsk, nur an Frost und Pelmeni?"

Aufgelesen von UVS um 20:08
Merken!
. . .
8.1.03
Die schärfsten Kritiker... Schon gestern in der Süddeutschen Zeitung, aber besser spät als gar nicht vermeldet: Teil fünf der Serie über bedeutende Journalisten. Dieses Mal:Gotthold Ephraim Lessing. Kostprobe: "Einer seiner ersten Zeitungsartikel, den Gedichten von Johann Christoph Gottsched gewidmet, endet 1751 mit den Worten: „Diese Gedichte kosten in den Vossischen Buchläden zwei Taler und vier Groschen. Mit zwei Talern bezahlt man das Lächerliche und mit vier Groschen ungefähr das Nützliche.“ Das ist erstens immer noch ziemlich lustig, was ja etwas heißen will, weil nicht viele Witze 250 Jahre halten, und zweitens ist es für Lessings Modernität kennzeichnend, weil Gottsched selber die Kritik erst ein paar Jahrzehnte zuvor in Deutschland etabliert hatte, gleichsam wie ihr Papst in Leipzig thronte und nun von seinem eigenen Epigonen rücksichtslos wegrasiert wurde. Gotthold Ephraim Lessing, geboren 1729 in Kamenz, Sachsen, gestorben 1781 in Berlin, war nicht der erste, aber der erste vernichtende Kritiker deutscher Sprache."

Aufgelesen von UVS um 16:37
Merken!
. . .
7.1.03
Mittags im Schnee. Die Aktivitäten mittlerer und größerer Firmen rund um die Mittagszeit sind geleitet vom Bedürfnis, gemeinsam satt zu werden. Wenn's schon nicht schmeckt in Kantine, Bistro oder Mensa, dann wenigstens das Leid mit anderen teilen. Unser Team sollte dieses Mal ein lustiger Dreier sein.
Mein Abholer sah also, der widrigen Witterung entsprechend eingemummt, zur Tür hinein und sprach "Wir gehen!" Zur Feier des neuen Jahres war der ausgewählte Ort der Nahrungsaufnahme eine veritable Gaststätte, die bei Studenten und Professoren der Universität gleichfalls beliebt ist - wohl auch, weil sie essbare und preiswerte Speisen sowie günstig Wein und Gebrautes aus der Region anbietet.
Ich also die Daten am Computer gesichert, den Mantel angezogen und raus auf den Flur.
Leer war der.
Also rein ins gegenüber liegende Zimmer, wo die Sekretärin meines Abholers mir versicherte, der Chef sei nicht mehr da, er wolle eben "schnell was essen". Aber ich könnte ja, drucks drucks, als Mann vielleicht mal nachsehen, drucks drucks, ob er vielleicht, drucks drucks.
Ich also aufs Klo, aber auch da war er nirgendwo.
"Die werden wohl vorgegangen sein!" dachte mein Hirn und lenkte den Körper bergauf gen Gaststätte. Schnaubend kam ich an und sah - niemanden. Aber auch gar keinen Menschen. Doch, einen: Die Bedienung. "Meine Leute sind wohl noch nicht da, da gehe ich mal. Vielleicht bis gleich!"
Raus ins Gestöber, ran ans Handy. "Hier ich, aber eigentlich nur die Mailbox! Wenn Sie was zu sagen haben, rufe ich zurück!" Na toll, ich liebe diese Kommunikationsverweigerer. Bergab ist's kälter als zuvor, weil Gegenwind. Begeistert also trabe ich ins Büro, um die eine oder andere Mail abzuarbeiten.
Das Telefon klingelt im Auswärtsgesprächton. "Ja, Mensch, wir sind's! Kommste nach? Wir warten mit der Bestellung!"
Ich rein in den Mantel, raus in den Schnee, rauf den Berg und haste nicht gesehen bin ich da, wo die anderen auch schon sind – sie hatten einen anderen Weg genommen, nachdem ich nicht kam.
Wir haben nett gegessen (Chili con carne), gut getrunken (Shiraz) und sogar Dienstliches besprochen, zu dem man im Büro nie kommt, weil das Telefon immer geht.
Morgen werden wir es wieder so machen – oder ähnlich. Hauptsache: Laufen. Soll ja gesund sein...


Aufgelesen von UVS um 14:14
Merken!
. . .
6.1.03
Schön geforscht. Die Frage ist nicht, ob man studiert und danach weiter forscht, sondern was: Dresdner Bauingenieure werden mit Medizinleistungen motiviert. Martin Voracek von der Universität Wien und Maryanne Fisher von der York University in Toronto haben alle 577 Playboy-Ausgaben bis Dezember 2001 ausgewertet. Und sie stellten fest: Die Models im Playboy sind seit dem ersten Heft des Herrenmagazins im Jahr 1953 knabenhafter geworden und haben immer kleinere Brüste und schmalere Hüften. Während in den fünfziger Jahren vor allem Damen vom Typ Marilyn Monroe den Geschmack der Herren trafen, sind es heute offensichtlich dünne und großgewachsene Frauen wie Kate Moss. Die Ergebnisse erschienen im British Medical Journal, welches sich in seiner Weihnachtsausgabe traditionell auch Themen widmet, "die wirklich von Bedeutung sind".

Aufgelesen von UVS um 13:19
Merken!
. . .
5.1.03
Bild am Sonntag Schlittschuh laufen vor dem Moritzburger Schloss gehört zum beliebten Wintervergnügen der Dresdner. Die Moritzburger Teichlandschaft eignet sich besonders gut, weil die Teiche nach dem Abfischen nicht sehr tief sind und schnell frieren. Und schön ist es auch, zumal rund ums Schloss, das schon für den Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" die Kulisse bildete.

Eislauf vor Schloss Moritzburg. Bild: UVS

Eislauf vor Schloss Moritzburg. Aufgenommen am 26.12.2002. Bild: UVS

Aufgelesen von UVS um 21:53
Merken!
. . .
Komme gleich wieder! Godot. Weil heute vor 50 Jahren Samuel Beckett's "Warten auf Godot" uraufgeführt wurde, schreibt Willi Winkler einen wunderbaren Artikel über Beckett, das Leben und all das. Seine Empfehlung für den Abend: "Und jetzt legen Sie bitte „Aftermath“ von den Rolling Stones auf, stellen den CD-Player auf 11 und hören Sie, wie der noch ganze junge Mick Jagger singt, als wäre er 60 oder 70: „I am waiting/I am waiting/ Waiting for someone to come out of somewhere ..."

Aufgelesen von UVS um 21:49
Merken!
. . .
Telefon (mobil). "Es gibt 80 Millionen Menschen in Deutschland und 60 Millionen Handys. Nur Säuglinge, Taubstumme und Bettlägerige besitzen offenbar (noch) keins." Oliver Fuchs schreibt eine kurze Geschichte des Handys und behauptet in der Süddeutschen: Mein Handy sieht auch dich!

Aufgelesen von UVS um 21:48
Merken!
. . .
Telefon (Festnetz). Wir haben schon immer geahnt, dass der Fortschritt uns zu schaffen macht. Klaus Fischer bringt es in der Süddeutschen auf den Punkt: "Das eigentliche Problem bei ISDN ist der Mittagsschlaf. Man legt sich aufs Sofa, grübelt über Probleme, die keine sind, und sobald man endlich beim Einschlafen ist, schellt das Ding." Der ganze Beitrag ist "Tee mit Matratzen" überschrieben, ist köstlich und steht hier.

Aufgelesen von UVS um 21:47
Merken!
. . .
4.1.03
Hochwasser-geschädigt. Der Anstand und sicherlich auch einige Paragraphen verbieten es, die Reporter des ZDF hirngeschädigt zu nennen. Hochwassergeschädigt aber sind sie. Da stellen sie sich ins Wasser, um live zu berichten - welch ein Unsinn, denn da, wo sie stehen, ist garantiert in einem Meter Entfernung trockenes Land für die Technik. Wozu das Theater: Reporter sollen über die Wirklichkeit berichten und nicht so tun, als seien sie die Macher. Warum einer der Kollegen dann auch noch stolz berichtet, "auf dem Deich tief eingesunken zu sein, so durchnässt ist der", möchte ich gerne wissen: Was hat der da zu suchen: Will er den Deich zum Durchbruch bringen? Investigativer Journalismus ist was anderes, ehrlich!
Vielleicht sollten die Damen un Herren dafür lernen, etwas genauer zu formulieren: "Auch der Osten versinkt wieder in den Fluten!" suggeriert natürlich genau das Falsche: Die Orte in Thüringen, die dann als Beispiel genannt wurden, sind im Sommer überhaupt nicht betroffen gewesen. Ostdeutschland ist doch etwas größer als ein Dorf. Und über Formulierungen wie "Für die Menschen spitzt sich die Nacht zu" können schon nicht einmal mehr Volontäre lachen...


Aufgelesen von UVS um 13:13
Merken!
. . .
3.1.03
Der Freitags-Tucho. Ist schon interessant, wie auch alte Seiten plötzlich überall als Neuigkeiten verkauft werden, obwohl sie offensichtlich seit 2001 nicht mehr bedient werden. Man muss ja nicht auf jeden Hype reinfallen, weswegen wir die Tradition der Originale pflegen und achtzig Jahre alte Texte aktuell finden...

Die Familie

                    Die Griechen, die so gut wußten, was ein
                    Freund ist, haben die Verwandten mit
                    einem Ausdruck bezeichnet, welcher der
                    Superlativ des Wortes 'Freund' ist. Dies
                    bleibt mir unerklärlich.
                                                           Friedrich Nietzsche

Als Gott am sechsten Schöpfungstage alles ansah, was er gemacht hatte, war zwar alles gut, aber dafür war auch die Familie noch nicht da. Der verfrühte Optimismus rächte sich, und die Sehnsucht des Menschengeschlechtes nach dem Paradiese ist hauptsächlich als der glühende Wunsch aufzufassen, einmal, nur ein einziges Mal friedlich ohne Familie dahinleben zu dürfen. Was ist die Familie?
Die Familie (familia domestica communis, die gemeine Hausfamilie) kommt in Mitteleuropa wild vor und verharrt gewöhnlich in diesem Zustande. Sie besteht aus einer Ansammlung vieler Menschen verschiedenen Geschlechts, die ihre Hauptaufgabe darin erblicken, ihre Nasen in deine Angelegenheiten zu stecken. Wenn die Familie größeren Umfang erreicht hat, nennt man sie 'Verwandtschaft' (siehe im Wörterbuch unter M). Die Familie erscheint meist zu scheußlichen Klumpen geballt und würde bei Aufständen dauernd Gefahr laufen, erschossen zu werden, weil sie grundsätzlich nicht auseinandergeht. Die Familie ist sich in der Regel heftig zum Ekel. Die Familienzugehörigkeit befördert einen Krankheitskeim, der weit verbreitet ist: alle Mitglieder der Innung nehmen dauernd übel. Jene Tante, die auf dem berühmten Sofa saß, ist eine Geschichtsfälschung: denn erstens sitzt eine Tante niemals allein, und zweitens nimmt sie immer übel - nicht nur auf dem Sofa: im Sitzen, im Stehen, im Liegen und auf der Untergrundbahn.
Die Familie weiß voneinander alles: wann Karlchen die Masern gehabt hat, wie Inge mit ihrem Schneider zufrieden ist, wann Erna den Elektrotechniker heiraten wird, und daß Jenny nach der letzten Auseinandersetzung nun endgültig mit ihrem Mann zusammenbleiben wird. Derartige Nachrichten pflanzen sich vormittags zwischen elf und eins durch das wehrlose Telefon fort. Die Familie weiß alles, mißbilligt es aber grundsätzlich. Andere wilde Indianerstämme leben entweder auf den Kriegsfüßen oder rauchen eine Friedenszigarre: die Familie kann gleichzeitig beides.
Die Familie ist sehr exklusiv. Was der jüngste Neffe in seinen freien Stunden treibt, ist ihr bekannt, aber wehe, wenn es dem jungen Mann einfiele, eine Fremde zu heiraten! Zwanzig Lorgnons richten sich auf das arme Opfer, vierzig Augen kneifen sich musternd zusammen, zwanzig Nasen schnuppern mißtrauisch: »Wer ist das? Ist sie der hohen Ehre teilhaftig?« Auf der anderen Seite ist das ebenso. In diesen Fällen sind gewöhnlich beide Parteien davon durchdrungen, tief unter ihr Niveau hinuntergestiegen zu sein.
Hat die Familie aber den Fremdling erst einmal in ihren Schoß aufgenommen, dann legt sich die große Hand der Sippe auch auf diesen Scheitel. Auch das neue Mitglied muß auf dem Altar der Verwandtschaft opfern; kein Feiertag, der nicht der Familie gehört! Alle fluchen, keiner tuts gern - aber Gnade Gott, wenn einer fehlte! Und seufzend beugt sich alles unter das bittere Joch . . .
Dabei führt das 'gesellige Beisammensein' der Familie meistens zu einem Krach. In ihren Umgangsformen herrscht jener sauersüße Ton vor, der am besten mit einer Sommernachmittagsstimmung kurz nach einem Gewitter zu vergleichen ist. Was aber die Gemütlichkeit nicht hindert. Die seligen Herrnfelds stellten einmal in einem ihrer Stücke eine Szene dar, in der die entsetzlich zerklüftete Familie eine Hochzeitsfeierlichkeit abzog, und nachdem sich alle die Köpfe zerschlagen hatten, stand ein prominentes Mitglied der Familie auf und sagte im lieblichsten Ton der Welt: »Wir kommen jetzt zu dem Tafellied -!« Sie kommen immer zum Tafellied.
Schon in der großen Soziologie Georg Simmels ist zu lesen, daß keiner so wehtun könne, wie das engere Kastenmitglied, weil das genau um die empfindlichsten Stellen des Opfers wisse. Man kennt sich eben zu gut, um sich herzinniglich zu lieben, und nicht gut genug, um noch aneinander Gefallen zu finden.
Man ist sich sehr nah. Nie würde es ein fremder Mensch wagen, dir so nah auf den Leib zu rücken, wie die Kusine deiner Schwägerin, a conto der Verwandtschaft, Nannten die alten Griechen ihre Verwandten die 'Allerliebsten'? Die ganze junge Welt von heute nennt sie anders. Und leidet unter der Familie. Und gründet später selbst eine und wird dann grade so.
Es gibt kein Familienmitglied, das ein anderes Familienmitglied jemals ernst nimmt. Hätte Goethe eine alte Tante gehabt, sie wäre sicherlich nach Weimar gekommen, um zu sehen, was der Junge macht, hätte ihrem Pompadour etwas Cachou entnommen und wäre schließlich durch und durch beleidigt wieder abgefahren. Goethe hat aber solche Tanten nicht gehabt, sondern seine Ruhe - und auf diese Weise ist der 'Faust' entstanden. Die Tante hätte ihn übertrieben gefunden.
Zu Geburtstagen empfiehlt es sich, der Familie etwas zu schenken. Viel Zweck hat das übrigens nicht; sie tauscht regelmäßig alles wieder um.
Irgendeine Möglichkeit, sich der Familie zu entziehen, gibt es nicht. Mein alter Freund Theobald Tiger singt zwar:
                    Fang nie was mit Verwandtschaft an -
                    denn das geht schief,
                    denn das geht schief!
aber diese Verse sind nur einer stupenden Lebensunkenntnis entsprungen. Man fängt ja gar nichts mit der Verwandtschaft an - die Verwandtschaft besorgt das ganz allein.
Und wenn die ganze Welt zugrunde geht, so steht zu befürchten, daß dir im Jenseits ein holder Engel entgegenkommt, leise seinen Palmenwedel schwingt und spricht: »Sagen Sie mal - sind wir nicht miteinander verwandt -?« Und eilends, erschreckt und im innersten Herzen gebrochen, enteilst du. Zur Hölle.
Das hilft dir aber gar nichts. Denn da sitzen alle, alle die andern.

Peter Panter, Die Weltbühne, 12.01.1923, Nr. 2, S. 53 (c) Rowohlt Verlag

Aufgelesen von UVS um 12:42
Merken!
. . .
2.1.03
Nachlieferung. Zum Januar-Kalenderblatt mit alten Bildern aus Norden in Ostfriesland, das gestern hier vorgestellt wurde, gibt es jetzt einen Text. Im Rahmen der Vernetzung der eigenen Seiten allerdings nicht da, wo der Kalender liegt, sondern bei den STIPvisiten, die ja für Reiseberichte und Artverwandtes gedacht sind.

Aufgelesen von UVS um 23:31
Merken!
. . .
Nachahmenswert. Da Eigenlob bekanntlich stinkt, freut sich der Mensch doch über das Lob anderer. Auch wenn der Mann in Dresden wohnt und wir uns sogar einmal schon gesehen haben – der Text ist nicht bestellt. Also bedanke ich mich artig und gelobe, fleißig zu bleiben ;-)

Aufgelesen von UVS um 23:30
Merken!
. . .
Nachtrag. Neujahrswunsch vor dem Brandenburger Tor, gesendet im ZDF: "Frieden und 'nen neuen Fernseher." Das Mädel war blond [sonst habe ich keine kaum Vorurteile ;o)].

Aufgelesen von UVS um 23:30
Merken!
. . .
Der Klager (II)
Ein Mensch, mit keinem Grund zur Klage
als dem der allgemeinen Lage,
klagt trotzdem und auf jeden Fall,
klagt herzlich, laut und überall,
dass jedermann sich überzeugt,
wie tief ihn Not und Sorge beugt.

Wenn er sich nämlich unterfinge,
zu sagen, dass es gut ihm ginge,
so ginge es ihm nicht mehr gut:
Der Neid, der rasche Arbeit tut,
hätt` ihn vielleicht schon über Nacht
um all sein Gutergehn gebracht.
  
Drum hat der Mensch im Grunde recht,
der gleich erklärt, ihm ging es schlecht. 
                                         Eugen Roth


Aufgelesen von UVS um 11:24
Merken!
. . .
Der Klager (I) Der Mann kann klagen: Jürgen Drews verlor viel Geld mit einem geschlossenen Immobilienfonds. Wir lesen es und freuen uns, dass es für raffgierige Steuerhinterziehersparer offensichtlich doch so etwas wie eine heimliche Gerechtigkeit gibt.

Aufgelesen von UVS um 11:23
Merken!
. . .
1.1.03
Konfuzius sprach: "Selbst wenn jetzt ein Weiser an die Macht kommt, wuerde es immer noch eine Generation dauern, bis sein guter Einfluss sich bemerkbar macht." [via bambushain.de]

Aufgelesen von UVS um 15:25
Merken!
. . .
Kalender 2003: Januar Das Januarbild unseres Kalenders mit Bildern aus Norden und der ostfriesischen Umgebung zeigt einen der für die Gegend typischen Bauernhöfe. Der komplette Kalender liegt hier.
Bauernhof in der Westermarsch
Kalender 2003 – Januar. Ein Kalender von UVS

Aufgelesen von UVS um 15:16
Merken!
. . .
Skating Away Die Worte zum neuen Jahr singen Jethro Tull:

Skating Away on the Thin Ice of the New Day

Meanwhile back in the year One --- when you belonged to no-one ---
you didn't stand a chance son, if your pants were undone.
`Cause you were bred for humanity and sold to society ---
one day you'll wake up in the Present Day ---
a million generations removed from expectations
of being who you really want to be.

Skating away ---
skating away ---
skating away on the thin ice of the New Day.

So as you push off from the shore,
won't you turn your head once more --- and make your peace with everyone?
For those who choose to stay,
will live just one more day ---
to do the things they should have done.
And as you cross the wilderness, spinning in your emptiness:
you feel you have to pray.
Looking for a sign
that the Universal Mind (!) has written you into the Passion Play.

Skating away on the thin ice of the New Day.

And as you cross the circle line, the ice-wall creaks behind ---
you're a rabbit on the run.
And the silver splinters fly in the corner of your eye ---
shining in the setting sun.
Well, do you ever get the feeling that the story's
too damn real and in the present tense?
Or that everybody's on the stage, and it seems like
you're the only person sitting in the audience?

Skating away on the thin ice of the New Day.

Und dazu auf dem not so thin ice of the old year:
Dedea und Marike, Mittelteich Moritzburg. Bild: UVS
Schlittschuhlaufen auf dem Moritzburger Mittelteich. Aufgenommen am 26.12.2002. Bild: UVS

Aufgelesen von UVS um 15:07
Merken!
. . .